“Deutschland? Warum denn Deutschland!? Fahre doch weg, schaue dir die weite Welt an!”
Reaktionen wie diese, bekomme ich häufiger zu hören, wenn ich von meinen Plänen berichte ein Jahr zu Fuß durch Deutschland zu reisen. Offenbar liegt oftmals immer noch der Trugschluss vor, man müsse das Land verlassen um so richtig auf seine Kosten zu kommen. Ähnlich verhält es sich bei vielen Urlaubern. Möglichst weit weg lautet da die Devise.
Zugegeben, auch ich habe mal so gedacht. Weniger im Bezug auf Urlaubsreisen. Sondern eher im Bezug auf längere Auszeiten. Da war lange Zeit auch meine Einstellung, wenn man eine solche Chance hat, dann möglichst weit weg. Dies hat sich jedoch bei mir im Jahr 2016 grundlegend geändert. Aufgrund einiger privaten und beruflichen gravierenden Veränderungen, bin ich in relativ kurzer Zeit recht “viel” in Deutschland herum gekommen. Und war doch ziemlich erstaunt und auch fasziniert wie vielfältig unser Land ist. Nicht nur im Bezug auf Landschaften, sondern auch auf die Menschen die in diesem Land leben. Ich war früher auch recht häufig in Deutschland unterwegs, aber verteilt über längere Zeiträume und habe das nicht so wirklich wahr genommen.
Und so kam mir die Erkenntnis, dass man das Land in dem man lebt, arbeitet und aufgewachsen ist, eigentlich gar nicht so richtig kennt. Selbst ich, der von sich aus sagen kann schon ziemlich viele Ecken Deutschlands bereist zu haben, wundervolle Landschaften und unterschiedliche Menschen kennen gelernt hat, kann nicht sagen Deutschland zu kennen. Und so wuchs in mir der Wunsch dieses Land, in dem ich lebe und aufgewachsen bin kennen zu lernen. Ich möchte später einmal sagen können: “Ja, ich kenne Deutschland. Ich kenne das Land in dem ich lebe!”
Mir ist dabei vollkommen bewusst, dass ich auch nach dieser Reise niemals ganz Deutschland mit all seinen Facetten zu Gesicht bekommen habe. Aber ich möchte mir wenigstens die größte Mühe geben es zu erreichen.