Ruhetag oder wie der Apfel in die Flasche kommt

Sa., 4.08.2018

Am Morgen gibt es im Garten ein tolles Frühstück. Mit frischen Eiern der eigenen Hühner. Diese dürfen auch den Stall verlassen und sich im Garten breit machen. Der Hahn Karl-Friedrich und seine Mädels hoffen derweil am Frühstückstisch auf herab fallende Krumen, und umrunden daher aufmerksam den Tisch. Katharina hat sich sehr gefreut über die Hühner.

Auch die Hühner haben Hunger (Foto: Peter)

Peter hat noch einige Weintrauben aus dem eigenen Garten hinzugelegt, und so lassen wir es uns richtig gut gehen! Gemeinsam überlegen wir, was wir heute Schönes vorhaben. Karin und Peter wollen im Garten Äpfel auflesen gehen und diese klein schneiden. Denn Peter macht daraus kalt gepressten Apfelsaft. Diesen hatte er uns am Vorabend bereits eingeschenkt, und er schmeckte traumhaft! Katharina und ich hatten überlegt, nach Potsdam zu fahren, allerdings merkt man Katharina deutlich die Strapazen einer langen Arbeitswoche plus einer langen Autofahrt noch am selben Abend an. Und ich finde es daher nur gerechtfertigt, wenn sie heute mal die Beine hochlegen und etwas zur Ruhe kommen kann. Mir würde nach der Strecke Leipzig-Berlin in nur fünf Tagen sicherlich ein Tag Ruhe auch nicht schaden! Daher beschließen wir kurzerhand: wir bleiben hier. Katharina macht es sich auf einem Liegesitz bequem, und ich habe Lust Karin und Peter beim Äpfel sammeln und zubereiten zu helfen.

Zig Eimer Äpfel kommen am Ende zusammen und dann geht es ans große Schnippeln. Alle wurmstichigen und faulen Bereiche werden entfernt, auch Druckstellen werden herausgeschnitten. Peter presst in der Küche schließlich den Saft. Mehrere Stunden sind wir damit beschäftigt, doch mir macht die Arbeit Freude. Und wir finden auch sehr viele Gesprächsthemen: Man ist auf einer Wellenlänge. Zumal Karin ebenfalls Gärtnerin im Garten- und Landschaftsbau ist. Derzeit arbeitet sie jedoch bei einem Verlag. Am Schluss wird von den letzten Äpfeln noch ein leckerer Apfelkuchen gebacken. Wenig später essen wir ihn noch warm mit Sahne. Schmeckt wie Apfelstrudel. Sehr lecker!

Jede Menge Äpfel werden verarbeitet (Foto: Peter)

Während Karin etwas Gartenarbeit erledigt, kümmere ich mich wieder um meinen Blog. Es sind noch einige Bilder zu komprimieren, und auch der Bericht vom Freitag ist noch anzufertigen. Peter hat es sich mit einem Buch in der Gartenliege bequem gemacht. Es war eine gute Entscheidung, hier zu bleiben und einfach mal nichts zu unternehmen. Morgen ist dafür auch noch Zeit. Peter erzählt mir von seinen Erfahrungen aus der DDR. Auch er sieht die Wende nur positiv und trägt ein für mich interessantes Detail noch bei: Ihm seien nach der Öffnung der Mauer plötzlich so viele Rollstuhlfahrer aufgefallen, und er hat sich gefragt, wo diese eigentlich alle vorher waren. Offenbar kamen diese in der DDR nie aus dem Haus!

Auch der Blog muss wieder auf den aktuellen Stand gebracht werden
Karl-Friedrich findet das äußerst interessant und möchte mir helfen (Foto: Peter)

Am Abend sitzen wir wieder recht lange draußen und unterhalten uns. Es gibt leckere selbst gemachte Pizza. Ein kräftiger Igel kommt uns in der Dunkelheit besuchen, verirrt sich dann jedoch im noch offenen Hühnerstall. Karin schnappt ihn sich daher kurzerhand und lässt ihn draußen wieder frei. Im Gegensatz zum Vorabend spüre ich heute die Müdigkeit recht deutlich, und wir gehen daher heute etwas früher zu Bett.

Unsere Gastgeber Karin und Peter

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