2000-km-Spezial

Jetzt geht es aber Schlag auf Schlag, könnte man denken. Doch die kurzen Abstände sind bei dem verspäteten 1500-km-Spezial zu suchen. Und auch das 2000-km-Spezial ist leider nicht ganz pünktlich fertig geworden. Die 2000 km habe ich nämlich an dem Tag geknackt, als ich von Maike und Ludwig nach Meinersdorf gelaufen bin.

Nachdem ich mich beim letzten Mal dem Essen gewidmet habe, möchte ich mich heute auf meine Ausrüstung konzentrieren, genauer gesagt der Ausrüstung, der nach 2000 km doch gewisse Spuren  anzusehen sind.

Beginnen möchte ich bei den Schuhen: Wie schon einmal erwähnt, laufe ich über 95 % mit den Laufschuhen von Adidas mit Continentalsohle. Mittlerweile sieht man den Schuhen die 2000 km deutlich an! Im Prinzip sind sie kaputt, und ich sollte neue kaufen. Von der Continentalsohle ist fast nichts mehr vorhanden, außer an den weniger belasteten Stellen. Der linke Schuh weist zudem tiefe Risse auf. Ich bin immer wieder überrascht, wie viel Halt mir der Schuh trotz des Zustandes noch liefert! Aber im Grunde genommen wird es zunehmend gefährlich, damit in schwierigem Gelände unterwegs zu sein. Hinzu kommt die zunehmende Fehlstellung des Fußes aufgrund des sich veränderten Schuhbettes.

Von der Sohle ist nicht mehr viel vorhanden. Risse durchziehen den Schuh.

Interessanterweise war es nicht die Sohle, die zuerst schlapp gemacht hat. Es war das feinmaschige Netz an der Oberseite, das auf Höhe meines großen Zehs zunehmend löchrig wurde. Scheinbar stoße ich beim Abrollen dagegen.

Auch von oben löst sich der Schuh zunehmend auf. Nach 2000 km darf er das aber auch!

Ich hatte übrigens vor ein paar Wochen die Firma Adidas kontaktiert, von meinem Projekt erzählt und angefragt, ob sie Interesse hätten, das nächste Schuhpaar zu sponsern. Dies ist nicht der Fall, aber ich habe einen 30 % Gutschein erhalten für ihren Online-Shop. Eine zweite Anfrage habe ich an die Firma Haix gestellt, da kam aber bisher noch keine Rückmeldung.

Weiter geht es mit meinen T-Shirts: Ich habe während der Hitzeperiode im täglichen Wechsel zwei meiner Merino-T-Shirts getragen. Während das eine frisch gewaschen trocknete, wurde das andere getragen. Beide haben an der Rückseite Löcher bekommen, das Polo-Shirt leider sogar ein recht großes, da ich mich mit dem Rucksack in einem kleinen Loch verhakt und dies zu spät bemerkt hatte, sodass beim Absetzen das Loch erst richtig aufriss. Das normale T-Shirt weist deutliche Verfärbungen im Bereich der Träger und des Hüftgurtes auf. Beide T-Shirts sind im Prinzip nicht mehr alltagstauglich. Für meine Reise werde ich sie dennoch weiter nutzen, so lange es geht.

Nicht so gut zu erkennen, aber das T-Shirt hat sich verfärbt im Bereich der Gurte
Löcher wie diese hier sind an beiden T-Shirts

An der kleinen Nalgeneflasche hat es im Laufe der Zeit den Deckelverschluss abgerissen. Das heißt, der Deckel ist beim Aufschrauben nicht mehr an der Flasche befestigt. Sonstige Auswirkungen auf die Funktion hat es aber nicht!

Der Deckel ist nun ohne Verbindung zur Flasche

Katharina hat mir für die Hitzewelle ihren Rucksack zur Verfügung gestellt, der im Gegensatz zu meinem wasserdichten Rucksack ein Rückennetz hat. Geschwitzt habe ich zwar trotz Rückennetz immer wieder, aber vermutlich deutlich weniger als mit einer plan aufliegenden Rückenfläche. Gelitten hat der Rucksack vor allem am Hüftgurt. Es gibt deutliche Scheuerstellen, und der Gurt hat eine unästhetische Verfärbung bekommen. Ich vermute, das entstand durch eine Mischung aus Schweiß und der Farbe des T-Shirts. Katharina bekommt also einen neuen Rucksack von mir

Hier gibt es üble Verfärbungen und Scheuerstellen

Mein Schlafsack hat nach mittlerweile knapp 90 Tagen Dauernutzung auch ziemlich an Volumen verloren. Ich merke dies beim Verpacken in dem Kompressionssack und spüre es beim Hineinschlupfen. Also auch hier wird bald ein neuer fällig sein!

Bei meiner aufblasbaren Isomatte hat sich während der Hitze das Ventil in der Fassung drehen lassen. Ich vermute, dass hier der Kleber weich geworden ist. Seit es wieder kühler ist, ist dieses Phänomen nicht mehr aufgetreten. Wie die Isolationsschicht in der Matte nach 90 Tagen Dauernutzung aussieht, kann ich nicht beurteilen. Andere Fernwanderer sagen, nach 1000 km sind diese Isomatten durchgescheuert. Ich schließe daher nicht aus, dass auch hier bald ein Ersatz notwendig wird.

Dies einmal grob der Zustand meiner Ausrüstung nach 2000 km.

Höhendiagramm

Für einige sicherlich ganz interessant, ist das Höhendiagramm der letzten 2150 km. Schön zu sehen sind die Ausschläge nach oben im Harz und Erzgebirge.

Mein bisheriger Höhenverlauf im Diagramm

5 Gedanken zu “2000km-Spezial”

  • Servus, ich kann dich beruhigen die Löcher in deinem T-Shirt werden so bleiben außer du verhakst dich nochmal da drin. Ich hab meins von der Reise immer noch, weil ich es einfach liebe.die Löcher sind nicht größer geworden und theoretisch könnte man es ja flicken ?
    Kannst ja mal abschnittsweise barfuß laufen um deine Schuhe zu schonen. Das ist gut für die Fußmuskulatur und Früher trug man auch keine Schuhe? und was macht dein Wagen? Hat der schon Blessuren oder mal einen Platten? Und wie sieht dein Zelt aus? Du hast es oft schon im Gestrüpp aufgebaut.
    Hut ab vor deiner Leistung.?ich bin echt fasziniert!!

    • Zelt ist weiterhin tadellos. Bis auf ein paar kleine Löcher im Innenzelt durch einen Besucher den ihr in den nächsten Tagen kennen lernen werdet. Wagen ist bis auf den Hüftgurt alles in Ordnung, wobei auch der seit Heute wieder intakt ist. Da die Räder aus einem weichen Vollgummi sind, gibt es dort keinen Platten. Was auch eine gute Entscheidung war bei meinen Wegen ?

  • Wenn du hier bist und noch keine neuen Schuhe hast spendier ich welche, wir können z.B. zu Meindl fahren, die haben auf jeden Fall auch ähnliche wie auf dem Bild, nicht nur die Lederklumpen… Von den Bildern her finde ich auch, dass die Shirts noch gehen, doch da bin ich wohl eher kein Maßstab, meine 17 Monate getragenen habe ich auch noch.

    Am meisten wundert mich aber der Schlafsack! War der neu und ist nach nur 90 Tagen schon so “schlecht”? Falls ja empfehle ich cumulus Schlafsäcke, meine beiden haben ja ca. 350 Nächte und ich habe nicht den Eindruck Sie tauschen zu müssen.

    Warst du wirklich unter 0m oder ist dass ein Messfehler?

    • Ich glaube die Werte unter 0m sind Fehlmessungen. Ich war zwar in der Gegend an einigen Seen die durch Tagebau entstanden sind, aber ob die so tief waren kann ich nicht sagen. Da müsste ich mal bei Zeit am PC die entsprechenden Stellen genauer unter die Lupe nehmen.
      Mein Schlafsack hat bestimmt schon 10 Jahre auf dem Buckel. Die intensive Dauernutzung hat ihm wohl den Rest gegeben. Noch wärmt er, aber über den Winter werde ich damit nicht kommen.

      • An den Tagebau dachte ich auch, doch so tiefs war wahrscheinlich eher nicht. Das beruhigt mich ja mit deinem Schlafsack. Winter wird sicherlich generell ein spannendes Thema. Ich befürchte, das Schlafen wird da eher das kleinste Problem sein.

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