Ein Krater, letzte Ausblicke und zerwühlte Wege

Do., 20.09.2018
Guckas-Pass – Platz – Oehrberg – Hassenbach – Oberthulba – Elfershausen – Machtilshausen
Kilometer: 35,8 km

Bereits um 6.30 Uhr klingelt mein Wecker. Ich packe mein Zelt ab und hänge das Außenzelt etwas in die Sonne zum Trocknen. Kurz nach 7 Uhr mache ich mich schließlich auf den Weg. Nach Überqueren der Landstraße führt mich ein Schotterweg leicht ansteigend durch den Wald. Nach und nach nimmt die Steigung immer weiter zu, bis ich schließlich ganz schön ins Kämpfen komme. Doch schließlich ist es geschafft, und ich biege nach rechts auf einen nun ebenerdigen Waldweg ein. Dieser führt mich auf der Westseite des Feuerbergs auf einer Höhe in Richtung Süden. Nach und nach verliere ich wieder an Höhe. Kurz vor der Oberbacher Rhönclub-Hütte zweigt ein Weg nach links in einen ehemaligen Vulkankrater ab. Das muss ich mir natürlich anschauen! Ich schnalle meinen Wagen ab und laufe ohne diesen in den Krater hinein. Steile Felswände, überzogen mit Schlacke und Basaltsäulen, prägen das Bild. Da kann man sich schon vorstellen, welche Naturgewalten hier einmal gewütet haben.

Im Vulkankrater
Schlacke und Basaltfelsen

Zurück an meinem Wagen, gehe ich vorbei an der Rhönclub-Hütte in Richtung Süden. An einer Bergwiese habe ich den ersten Ausblick Richtung Westen. Die Landschaft hat sich seit dem Kreuzberg sehr verändert. Sind die Berge nördlich des Kreuzberges geprägt von Fernblicken über Hochweiden, so sind die Berge südlich des Kreuzberges meist bewaldet. Man spricht daher auch von den Schwarzen Bergen. Ausblicke in das Umland sind eher eine Seltenheit.

Nach einiger Zeit erreiche ich schließlich eine kleine Bergstraße, der ich nach links hinauf auf den Berg folge. Oben erreiche ich einen alten Basaltsteinbruch. Tief unter mir liegt ein blauer See zwischen steilen Basaltwänden: Ein schönes Fotomotiv!

Alter Basaltsteinbruch mit blauen See

Nachdem ich einige Bilder gemacht habe, gehe ich gegenüber der Bergstraße weiter den Berg hinauf. Der Waldweg ist grob geschottert, was ein Vorankommen etwas erschwert. Zum Glück sammeln sich im Laufe der Zeit die gröbsten Schottersteine in der Mitte des Weges, und in den Spuren liegt eher feiner Schotter. So komme ich dann auch deutlich besser voran.

Auf Schotterstraßen geht es durch den Wald

Auf einer Höhe führt mich der Waldweg durch den Fichtenwald. Als ich diesen schließlich verlasse, habe ich wieder einmal einen tollen Blick in Richtung Osten und Süden. Im Vergleich zu den Vortagen ist die Luft jedoch heute recht diesig. Bei der Wärme ist das aber auch kein Wunder!

Blick nach Osten und Süden

Anfangs auf Schotter, kurz darauf auf Asphalt führt mich der Weg immer weiter den Berg hinab. Zwischen Bergwiesen, durchsetzt mit ein paar Sträuchern, geht es bei einem tollen Panorama in Kehren den Berg hinab in Richtung Platz. Von hier oben muss man an Silvester einen herrlichen Blick in Richtung Bad Kissingen und die anderen größeren Orte im Umkreis haben.

Blick nach Westen
Noch ein Blick nach Westen

In Platz folge ich der Hauptstraße nach links durch den Ort. Kurz vor Ortsende biege ich nach rechts auf eine kleine Seitenstraße ab, die mich abwärts zu einem kleinen Waldstück führt. Hier verlasse ich die Straße wieder und folge einem schmalen Pfad auf einer Höhe durch den Laubmischwald. An seinem Ende stoße ich wieder auf Wiesen oberhalb von Oehrberg. Ein Feldweg führt mich am Sportplatz vorbei in den kleinen Ort. Steil geht es hinunter an die Thulba. Hier treffe ich am Ortseingang auf zwei Radfahrerinnen, die mich fragen, ob ich ein Bild von ihnen machen kann. Dadurch kommen wir auch etwas ins Gespräch über meine Reise. Nachdem wir uns verabschiedet haben, folge ich einem schmalen Feldweg an der kleinen Thulba. Immer wieder wird der kleine Bach mit schmalen Brücken überquert. An einem Rastplatz neben einer solchen Brücke im Wald beschließe ich, Mittagspause zu machen. Außerdem nutze ich das klare kalte Wasser, um meine Schirmmütze zu waschen und kühl wieder aufzusetzen. Es ist heute mal wieder sehr heiß geworden für die Jahreszeit!

Immer wieder gibt es kleine Brücken und Furten
Ein ungleiches Paar: Eiche und Rotbuche

Weiter geht es durch das hübsche Tal nach Hassenbach. Hier folge ich der Hauptstraße für 400 m, um dann nach rechts auf einen asphaltierten Feldweg abzubiegen. Anfangs noch parallel zur Straße, biegt dieser schließlich nach rechts den Berg hinauf ab. Doch ich biege kurz darauf wieder nach links ab und gehe auf einer Höhe zwischen Obstbäumen und Ackerflächen nach Oberthulba. Kräftig geht es in dem Ort wieder hinab an die Thulba. Nach Überqueren des Baches biege ich nach rechts ab und folge einer kleinen asphaltierten Straße unter einer größeren Landstraße hindurch in Richtung Westen. Nach einer scharfen Kehre biege ich nach rechts auf einen Feldweg ab, der mich eine moderate Steigung wieder den Berg hinauf führt. Von hier oben hat man einen schönen Blick auf den in der Ferne liegenden Kreuzberg und die anderen Berge der Schwarzen Rhön.

Über Äcker und Wiesen Richtung Oberthulba

Einem Wiesenweg folge ich zum Waldrand. Die A7 ist in einigen Metern Entfernung laut zu hören. Im Wald heißt es erst einmal, den Weg suchen. Denn so wirklich ist davon nichts mehr zu erkennen. Zudem wird die Wegbeschaffenheit durch meine „Freunde“ mal wieder katastrophal: Immer wieder muss ich tiefen Spurrinnen ausweichen. Zum Glück begrenzt sich dieses Wegstück auf nur 500 m.

Wo ist nur der Weg hin?
Forstmaschinen haben mal wieder den Weg zerfurcht

Auf einem nun deutlich besseren Waldweg wandere ich durch einen jungen Lindenwald entlang der A7. Nach einem Knick verlasse ich diese jedoch wieder, und es geht hinab zu einer Straße. Nach Überqueren der Straße führt mich ein geschotterter Waldweg durch den Laubwald. Kurz darauf biege ich nach rechts auf einen sehr zugewachsenen Waldweg ab, der mich über Stock und Stein hinab in ein Tal führt. Hier stoße ich wieder auf eine geschotterte Forststraße, der ich nach rechts folge. Immer weiter steige ich bergab, bis ich schließlich am Waldrand auf eine Wiese im Tal stoße. Entlang der Wiese, begleitet von der A7, laufe ich hinab nach Elfershausen.

Nach Durchqueren des Ortes laufe ich über die fränkische Saale hinweg in Richtung Westen. Einer kleinen Straße folgend geht es über eine Bahnlinie hinweg. Hier verlasse ich die Straße und biege nach links auf einen asphaltierten Feldweg ab, der mich zwischen Äckern den Berg hinauf führt. Oben habe ich bereits einen Blick auf Machtilshausen, wo ich die nächsten Tage verbringen werde, außerdem einen schöne Aussicht auf die Burgruine Trimburg.

Blick nach Osten zur Trimburg

Steil geht es hinab zur B287. Nach Überqueren dieser erreiche ich die ersten Häuser von Machtilshausen. Hier wohnt die Mutter meines Schwagers, die mich kurz darauf auch schon freudig empfängt. Sie ist nur etwas entsetzt über mein verlorenes Gewicht und stellt mir prompt alles Mögliche zum Essen hin. Kurz darauf muss sie wegfahren, da sie von der Firma zum Essen eingeladen wurde. Doch sie ist keine 5 Minuten aus dem Haus, da kommen meine Eltern vorbei, die auf der Rückreise von Skandinavien sind. Wir freuen uns sehr, uns nach so langer Zeit einmal wieder zu sehen. Wir unterhalten uns über ihren Urlaub und meine Reise, danach heißt es nach etwas mehr als einer Stunde schon wieder Abschied nehmen.

Ich unterhalte mich noch ein wenig mit dem Bruder meines Schwagers, dann nutze ich die Zeit und arbeite noch etwas am Reiseblog. Gegend Abend kommt schließlich auch Sigrid wieder nach Hause, und wir beratschlagen, was wir an den nächsten Tage essen werden.

 

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