Jede Menge Sand und Menschenmassen
So., 1.07.2018
Wir werden am Morgen von Kinderlärm geweckt. Offenbar sind die ersten Kinder der Jugendgruppe eingetroffen. Wir machen es uns am Picknickplatz gemütlich. Katharina hat Eier von unseren Hühnern mitgebracht, und sie haben auch die Reise gut überstanden. In der Pfanne des Campingkochers bereiten wir daher nun Rührei zu. Kleine Cocktailtomaten aus dem Supermarkt vom Vortag kommen auch hinein. Heute lassen wir es uns richtig gut gehen.
Wir überlegen, was wir heute alles vorhaben. Also ich muss auf jeden Fall noch einmal zur Touristeninformation, um dort im WLAN-Bereich Daten hochzuladen. Danach haben wir vor, zur Burg Regenstein zu fahren und dort etwas zu spazieren.
Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem großen Mohnfeld vorbei. Dort möchte Katharina später noch Bilder machen. Als wir gerade den Weg zur Burg hochlaufen wollen, fällt mir ein, dass ich den Stempelpass im Zelt habe liegen lassen. Und hier gibt es einige Stempel. Kurzerhand nehme ich eine alte Rechnung aus dem Handschuhfach und setze darauf vor der Burg den ersten Stempel. So etwas wird sicherlich auch anerkannt.
Wir zahlen die jeweils 3 € Eintritt und schauen uns auf der Burg um. Große Hallen im Sandsteinfelsen waren vermutlich früher der Festsaal. Es ist schon beeindruckend, zu welchen Leistungen die Leute früher im Stande waren. Von ganz oben hat man eine prima Umsicht auf das umliegende Gelände. Auch die Sandsteinhöhlen glänzen mit ihrem weißen Sand in der Sonne.
Wir beschließen kurzerhand, dort ebenfalls noch hin zu gehen. Dazu verlassen wir wieder die Burg, und auf schönen kleinen Waldwegen umrunden wir diese. Hoch oben liegt diese nun über uns. Der Kieferwald riecht aromatisch in der Sommerluft. An den Höhlen angekommen, sammele ich erst mal den nächsten Stempel ein. Anschließend durchqueren wir durch feinen weißen Sand die Mulde. Ist schon toll hier und so ganz anders als bei Regen vor zwei Jahren.
Zurück, beschließen wir, über die Regensteinmühle zu laufen. Dazu laufen wir einen breiten Waldweg erst ein gutes Stück weiter, um schließlich wieder auf kleineren Wegen die in den Sandsteinfelsen getriebene Mühle zu erreichen. Durch den Berg hindurch fließt hier das Wasser, um sich dann am anderen Ende aus der Wand zu stürzen. In der Theorie. Aktuell ist nämlich alles trocken.
Wieder zurück am Parkplatz, machen wir uns auf den Weg ins Mohnfeld. Dazu umrunden wir dieses an der Seite und nutzen bereits vorhandene Pfade ins Feld, um das gewünschte Motiv für Katharina zu erreichen. Zufrieden geht es wieder zurück zum Auto.
Da wir beide Hunger haben, beschließen wir, erneut den Dönerladen vom Vortag zu besuchen und dieses Mal den Döner zu testen. Zurück am Zelt stellen wir fest: Schmeckt genauso lecker.
Es ist mittlerweile schon Nachmittag, und wir überlegen, ob die Zeit noch reicht, nach Thale zu fahren. Unschlüssig sind wir uns noch, ob wir die Seilbahn, oder den kostenpflichtigen Parkplatz am Hexentanzplatz nehmen wollen. Vor Ort und nach einiger Rechnerei, beschließen wir jedoch, die Bahn zu nehmen. Als Kombiticket mit dem Harzbob, einem Alpincoaster, kommt uns das günstiger vor. Wir erwischen eine Kabine ohne Glasboden, beschließen aber, bei der Talfahrt eine mit Glasboden zu nutzen. Erkennbar an der grünen Farbe. Die Fahrt über das Bodetal hoch zum Hexentanzplatz dauert nicht lange, aber der Blick ist schon grandios! Oben angekommen, heißt es erst mal, den Alpincoaster finden. Wir irren über das riesige und weitläufige Gelände, finden ihn aber schließlich etwas abseits. Und zum Glück hält sich auch die Schlange in Grenzen.
Zu zweit geht es schließlich ungebremst den Berg hinab. Erst zum Ende hin muss ich abbremsen, da vor uns langsamere Fahrer unterwegs sind. Was hat das wieder Spaß gemacht!
Nachdem wir feststellen, dass noch genügend Zeit ist, schauen wir auch noch beim Tiergarten von Thale vorbei. Dieser befindet sich ebenfalls auf dem Gelände. Bei den Tierhaltungen gibt es zwar einiges, was man verbessern könnte, aber ich hab auch schon Schlimmeres gesehen. Eine Dreiviertelstunde, bevor wir zurück zur Bahn müssen, entdecken wir ein kostenloses Minigolfspiel. Wir hatten erst vor kurzem in Bayern Minigolf gespielt und jede Menge Spaß dabei gehabt. Daher ist uns beiden sofort klar, das müssen wir noch machen. Auch wenn uns der Zeitdruck im Nacken sitzt, schaffen wir am Ende von den zwei Parcours einen.
Mit einer der letzten Kabinen, dieses mal mit Glasboden, geht es wieder zurück ins Tal. Am Zelt angekommen, wird es langsam Zeit, Abschied zu nehmen. Nach und nach packen wir Katharinas Gegenstände ein. Ein seltsames Gefühl, zuzusehen, wie plötzlich das Zelt wieder leerer wird. Bevor sie fahren wird, trimmt mir Katharina nochmal auf meinen Wunsch hin die Haare. Die wachsen immer dermaßen schnell, dass bereits nach einer Woche wieder einiges abfällt.
Der Abschied fällt uns zwar wieder schwer, aber wir sind beide der Meinung, dass es vergangenes Wochenende schlimmer war. Ich schaue dem Auto noch hinterher, bis es um die Ecke verschwunden ist. Während Katharina nach Hause fährt, schreibe ich wieder fehlende Berichte.